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Polyzystische Nierenerkrankung (PKD)

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Die polyzystische Nierenerkrankung führt neben der Bildung von Zysten in Leber und Bauchspeicheldrüse zur Bildung von flüssigkeitsgefüllten Zysten in der Niere, die letztendlich das Nierenversagen verursachen, das zum Tode eines betroffenen Hundes führt. ( Labogen )

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Letale Akrodermatitis (LAD)

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Die letale Akrodermatitis ist gekennzeichnet durch Hautläsionen an den Füßen und im Gesicht, die zu Entzündungen aufgrund sekundärer Infektionen mit Malassezien oder Candida neigen. Dies wird durch eine Immunschwäche aufgrund von IgA-Mangel noch gefördert. Die Hautläsionen führen außerdem zu einer Hyperkeratose der Fußballen und zur Deformation der Nägel. Zudem leiden betroffene Tiere unter Durchfall und Lungenentzündungen. Die Symptome zeigen sich in den ersten Lebenswochen. Betroffene Welpen gedeihen schlechter als ihre Wurfgeschwister und sterben oft im Laufe der ersten beiden Jahre. ( Labogen )

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Primäre Linsenluxation (PLL)

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Die Linse wird von den sog. Zonulafasern an ihrem Platz im Auge gehalten. Fehlt dieser Halt, kann sich die Linse verschieben oder luxieren. Hierdurch kann es in der Folge  zu schmerzhaften Glaukomen und völliger Erblindung kommen. Die Ursache für die Primäre Linsenluxation (PLL) kann angeboren oder erworben sein. Daher kann auch bei einem genetisch nicht betroffenen Hund eine Linsenluxation auftreten. Im Falle der genetisch bedingten Form der PLL kann man bereits im Alter von 20 Monaten Veränderungen in der Struktur der Zonulafasern nachweisen, die Luxation erfolgt typischerweise im Alter zwischen 3 und 8 Jahren. ( Labogen )

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Larynxparalyse (LP)

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Bei einer Larynxparalyse (auch Kehlkopflähmung genannt) werden die Atemwege
durch gelähmte Stimmfalten eingeengt, was zu Atemnot führen kann. Die Larynxparalyse kann erblich bedingt sein oder im Laufe des Lebens erworben werden, zum Beispiel durch Wunden, Bisse, Tumore, chirurgisches Trauma etc. Zu den typischen klinischen Symptomen gehören eine eingeschränkte Bewegungstoleranz, progressiver laryngealer Stridor, Beeinträchtigungen der Stimme, Atemnot und Kollaps. Bei den Rassen Bull Terrier und Miniature Bull Terrier konnte eine Variante gefunden werden, welche einen genetischen Hochrisikofaktor für eine frühe Form der Larynxparalyse bei diesen beiden Rassen darstellt. Homozygot betroffene Hunde haben ein zehn- bis zwanzigfach erhöhtes Risiko für Larynxparalyse.
( Labogen )

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Der identifizierte Risikofaktor für die LPwird autosomal rezessiv mit variabler Penetranz vererbt. Das bedeutet, dass nicht alle Hunde, welche durch ihren Genotyp ein stark erhöhtes Risiko für LP haben, auch daran erkranken werden. Umgekehrt kann es auch vorkommen, dass Hunde mit günstigen Genotypen trotzdem eine LP entwickeln. Der identifizierte Risikofaktor für LP erklärt nicht alle Formen von Larynxparalyse bei MiniatureBull Terriern und Bull Terriern. Wir gehen davon aus, dass weitere klinisch ähnliche Formen von LP existieren und durch bisher unbekannte Faktoren ausgelöst werden. ( Universität Bern )

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Herzmissbildungen

 

Die häufigsten Herzmissbildungen beim Hund sind Pulmonalstenose (Verengung der Lungenarterie), Subaortenstenose (Verengung der Hauptschlagader), fortbestehender Ductus arteriosus Botalli (bleibende Verbindung zwischen Hauptschlagader und Lungenarterie, abgekürzt PDA) und Herzkammerscheidewanddefekte. Je nach Schweregrad eines Defektes kann ein Hund eine normale Lebenserwartung bei normaler Lebensqualität haben, oder er entwickelt früher oder später Anzeichen eines Herzversagens oder aber er stirbt einen Sekundentod. Bei den genannten Missbildungen kann schon im Welpenalter ein Verdacht auf eine Missbildung bestehen, da diese Defekte ein Herzgeräusch hervorrufen. Nicht jedes Herzgeräusch beim Welpen bedeutet jedoch, dass eine Missbildung vorliegt. Bis im Alter von 4-5 Monaten kann auch bei völlig gesunden Hunden gelegentlich ein feines Herzgeräusch gehört werden, welches aber dann verschwinden sollte. Bei Herzfehlern braucht man nicht immer ein Stethoskop, um ein abnormales Geräusch festzustellen. Oft kann bereits mit der am Brustkorb aufgelegten Hand die (abnormale) Turbulenz im Blutfluss als Schwirren gespürt werden.
Wenn der Verdacht auf einen angeborenen Herzfehler besteht, sollte eine vollständige kardiologische Abklärung vorgenommen werden, um eine exakte Diagnose stellen zu können. Die Defekte werden mittels Herzultraschalluntersuchung inklusive der so genannten Doppleruntersuchungen (Bestimmen der Blutflussgeschwindigkeit) quantifiziert, um jene Tiere herauszufiltrieren, bei welchen eher eine schlechte Prognose besteht und ein therapeutischer Eingriff Sinn machen würde. Als Regel sollte bei Hunden mit Verdacht auf eine angeborene Herzmissbildung so früh wie möglich eine genaue Diagnose gestellt werden, so dass behandelbare Defekte baldmöglichst behoben werden können. Eine exakte Diagnose ist nicht nur für Hundebesitzer/innen, sondern auch für Züchter/innen von Bedeutung.
( Dr. med. vet. Tony Glaus Leiter der Abteilung für Kardiologie Tierspital Universität Zürich )

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